Pint of Science: Zukunftstechnologien im Rampenlicht

Zum fünften Mal in Folge fanden junge Foscher*innen aus Köln ihren Weg zur Bühne beim beliebte Wissenschaftsfestival Pint of Science – dieses Jahr in drei Kneipen der Stadt. Wie immer waren alle drei Veranstaltungen in der vergangenen Woche ausgebucht und boten jede Menge Lacher, spannende Einblicke und anregende Diskussionen.

Am letzten Abend stand das Thema „Back to the Future: Neue Technologien für die Welt von morgen“ im Mittelpunkt. Doktorand*innen aus dem Exzellenzcluster ML4Q und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gaben Einblick in bahnbrechende Forschungsgebiete – darunter Quantencomputer und Künstliche Intelligenz in der Luft- und Raumfahrtsicherheit.

Luc Janssen vom ML4Q eröffnete den Abend in der Bar Tankstelle mit einem Vortrag unter dem Titel „Wie misst man ein einzelnes Quantum Energie?“. Darin erklärte er die Quantenzustände, die er in seinem Labor untersucht.

Luc baute die Idee eines sogenannten Transmons Schritt für Schritt auf. Zunächst stellte er Experimente vor, die die kontraintuitive Natur der Quantenwelt verdeutlichen – eine Welt, in der die Grenze zwischen Teilchen und Wellen auf der Quantenebene verschwimmt oder gar verschwindet. Anschließend zeigte er, wie dieses Phänomen zu quantisierten Zuständen führt, die sich zum Bau von Quantencomputern nutzen lassen. Schließlich erklärte er, wie man einen Transmon-Qubit ausliest – einen supraleitenden Qubit, der als vielversprechende Plattform für großskalige Quantencomputer gilt.

Als Doktorand im Labor von Yoichi Ando erforscht Luc die Möglichkeit, sogenannte Majorana-Zustände nachzuweisen – exotische Quantenzustände, die das Rechnen revolutionieren könnten. Seine Forschung verbindet Supraleiter mit topologischen Isolatoren – zwei Materialien mit außergewöhnlichen Eigenschaften auf Quantenebene. Rückblickend sagt Luc über seine Erfahrung:

„Mir hat der Vortrag wirklich Spaß gemacht – ich spreche generell gerne über meine Arbeit, besonders wenn das Publikum interessiert ist. Direkt nach dem Vortrag und auch später am Abend habe ich viele Fragen bekommen. Es war spannend zu sehen, welche Teile des Vortrags bei den verschiedenen Zuhörer*innen besonders hängen geblieben sind. Für mich persönlich war es besonders interessant, den Vortrag auf Deutsch zu halten. Es war tatsächlich das erste Mal, dass ich einen wissenschaftlichen Vortrag auf Deutsch gehalten habe. Ich dachte mir, dass sich dieses Event gut zum Üben eignet, weil ich dabei mehr Alltagssprache verwenden konnte als sonst.“

Luc Janssen

Doktorand, Universität zu Köln

Pint of Science ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die Festivals organisiert, um die Kluft zwischen lokalen Forschenden und der Öffentlichkeit zu überbrücken. Die Organisation schafft ein besonderes Umfeld, in dem Wissenschaftler*innen ihre Forschungsergebnisse mit der Gesellschaft teilen und darüber diskutieren können – in Kneipen, Bars, Cafés oder anderen öffentlichen Räumen.

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