Gestern hielt ML4Q-Mitglied, Professor Dieter Meschede, auf Einladung des Industrie-Clubs Bremen den Eröffnungsvortrag der Bremer Industriegespräche zum Thema Quantentechnologie – Kuriosität oder technologische Revolution?
Meschede ging auf die Wurzeln der Quantentechnologie ein und erläuterte an einem kleinen Beispiel, wie Quantentechnologien 2.0 das Superpositionsprinzip nutzt, um physikalisch und nicht algorithmisch basierte Sicherheit in der Kommunikation herzustellen. Er bewertete auch die Chancen und Herausforderungen, die die Quantentechnologie für Wissenschaft und Gesellschaft bieten könnte.
Meschede wies darauf hin, dass die Quantentechnologien nicht als mysteriöse Kuriosität betrachtet werden sollten – ein Eindruck, den er bei vielen Bürgern – ob wissenschaftlich gebildet oder nicht – gewinnt. Nicht nur, dass die Quantenphysik die mit Abstand am besten geprüfte Theorie unter allen bekannten Theorien ist. Auch unsere Welt, die technologisch und wirtschaftlich von der Mikroelektronik und der darauf aufbauenden Informationstechnologie geprägt ist, ist ohne die Quantenwissenschaft nicht denkbar.
Der Vortrag stieß auf großes Interesse. Über 250 Teilnehmer aus der Öffentlichkeit sowie Mitglieder der Deutschen Physikalischen Gesellschaft meldeten sich für den Online-Vortrag an und beteiligten sich an einer lebhaften Fragerunde.
Die Industriegespräche, eine regionale Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Industrie und Wirtschaft (AIW) der DPG, richten sich zunächst an alle Physikerinnen und Physiker, die in der Industrie außerhalb von Hochschulen und Forschungseinrichtungen tätig sind, werden aber auch von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Industriegespräche bieten Foren für den Erfahrungsaustausch über Themen der physikalischen Forschung, den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Anwendung und aktuelle industrielle Themen und fördern die Vernetzung. Derzeit finden die Industriegespräche in Bad Honnef, Berlin, Bremen, Chemnitz, Dresden, Gießen, Hamburg, Heidelberg, Jena, München und Stuttgart statt.