Soapbox Science Rheinland kehrt nach Köln zurück

 

Am 29. Juni 2024 kehrte Soapbox Science Rheinland in die Kölner Innenstadt zurück, nachdem das Event zwei Jahre lang in Bonn und Düsseldorf stattgefunden hat. Vier Seifenkisten wurden aufgestellt und boten jungen weiblichen und nicht-binären Forschernden eine Plattform, um ihre Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren. Passant:innen konnten an den Boxen stehen bleiben und den Wissenschaftlerinnen zuhören, die mit anschaulichen Requisiten über ihre Forschung berichteten. Die Themen reichten von Vererbungsprinzipien und Züchtung von Pflanzen bis hin zu Quantencomputern und Zellalterung. Die Zuhörenden waren interessiert, motiviert Fragen zu stellen und haben mit den Wissenschaftlerinnen diskutiert.

Quantencomputer unter dem Mikroskop

In diesem Jahr gab Janine Lorenz, eine promovierende Materialwissenschaftlerin am Forschungszentrum Jülich, Einblicke in die atomare Struktur von supraleitenden Kristallen. Ein milliardenfach vergrößerndes Mikroskop erlaubt die Darstellung von einzelnen Atomen in den Kristallen. So können Verunreinigungen im Material, welche die supraleitenden Eigenschaften beeinträchtigen, beobachtet und untersucht werden. Die Beseitigung dieser Verunreinigungen ist eine Herausforderung, an der viele Wissenschaftler, darunter auch Janine, arbeiten – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Quantencomputer.

Elektronentransfer: eine coole Idee für Quantencomputer

Isabelle Sprave, ein weiteres assoziiertes Mitglied von ML4Q, fesselte die Menge mit dem Modell eines Quantencomputers und zog damit die Aufmerksamkeit der Passant*innen auf sich. In ihrer Promotion an der RWTH Aachen forscht sie an einem Quantumbus (QuBus). Er dient als eine Art Autobahn für Elektronen auf einem Quantenchip und ermöglicht es, mehr Elektronen auf jedem Chip zu haben. Dies ist eine notwendige Entwicklung, um in Zukunft Quantencomputer in großem Maßstab bauen zu können.

Eine Seifenkiste ist traditionell eine Holzkiste, die für den Transport von trockenen Waren wie Seife verwendet wird. Im 19. Jahrhundert wurde sie zu einer Plattform für improvisierte Reden von Politikern und förderte informelle politische Diskussionen im öffentlichen Raum. Das Konzept von Soapbox Science ist von dieser Geschichte inspiriert und zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Diskurs zu vereinfachen und zu demokratisieren.

Soapbox Science ist eine innovative öffentliche Veranstaltung, die 2011 in London begann und inzwischen jährlich in über vierzig Städten in sechzehn Ländern stattfindet. Ziel ist es, Wissenschaft direkt zu den Menschen zu bringen, sie für alle zugänglich zu machen und die Stereotypen darüber, wer ein Wissenschaftler sein kann, in Frage zu stellen, indem eine Plattform für weibliche und nicht-binäre Forscher mit unterschiedlichen Hintergründen geboten wird.

Soapbox Science Rheinland ist ein lokales Event, welches in Deutschland seit 2020 von enthusiastischen Menschen der Universitäten aus dem Rheinland (Universität Bonn, Köln und Düsseldorf) organisiert wird.

 

 

 

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